01.09.2017 Meinigen
Eigentlich wollten wir heute nach Possen fahren. Allerdings waren die Wetteraussichten bescheiden und so haben wir ganz kurzfristig beschlossen, zu den Dampfloktagen nach Meiningen zu fahren.
Punkt 15 Uhr haben wir die Leinen losgewurfen und sind gestartet. Bei einer sehr spannenden Folge von TKKG verging die Fahrt, abgesehen von einem Baustellen bedingten Stau vorm Rennsteigtunnel, wie im Fluge. Angekommen in Meinigen wollten wir eigentlich direkt vorm Bad parken und die Nacht verbringen, allerdings hat sich im Gespräch mit dem Bademeister ergeben, dass wir dreimal rechts fahren sollten und dann viel besser stehen könnten. Zwar war die Anfahrt wegen tiefen Ästen sehr abenteuerlich, aber der Mann hatte Recht. Hier standen wir nicht nur ausgesprochen ruhig, sondern auch noch gerade. Sogar eine Stromsäule ist vorhanden.
Nach einem kurzen Fußmarsch standen wir wieder vor dem Bad und waren sehr positiv von den Eintrittspreisen überrascht. Die Familienkarte kostete 8,20€ für zwei Stunden Badespaß. Zwar ist es nicht gerade ein Spaßbad, aber das Wasser war halbwegs warm, das Bad sauber, es gab sogar eine Rutsche und einen Kleinkindbereich. Da nicht viele Gäste anwesend waren, konnten wir uns so richtig austoben und hatten unseren Spaß.
Zurück am Wohnmobil wurde es höchste Zeit für das Abendbrot. Traditionell ist Freitag, zur großen Freude der Kinder, Pastatag. Also ran an den Herd, aber irgendwie dauerte es diesmal erstaunlich lange. Nun ja, irgendwann hat dann das Wasser doch noch gekocht und es hat allen sehr gut geschmeckt. Kurz danach folgte auch die Erklärung. Der Kühlschrank meldete sich zu Wort und teilte uns mit, dass das Gas alle sei.
Start 35910 km
Kilometerstand: 35996 km
Tagesetappe: 86 km
02.09.2017 Dampfloktage Meinigen
Wir waren gestern alle erstaunlich müde und lagen kurz nach 10 Uhr in den Betten. Trotzdem haben wir bis 8 Uhr ausgezeichnet geschlafen. Dann teilte uns Marlon lautstark mit, dass es jetzt los gehen könnte, er wäre soweit.
Draußen waren es nur 8° und selbst im Wohnmobil waren nur 12°. Aber unsere Webasto Dieselheizung hat im Verbund mit dem Backofen (um die Brötchen aufzubacken) das Wohnmobil in Rekordzeit angenehm aufgeheizt und wir konnten mit leckeren Aufbackbrötchen in den Tag starten. Nachdem Frühstück fuhren wir runter in den Ort zum Dampflokwerk Meiningen. Allerdings stellten wir schnell fest, dass wir nicht die einzigen waren. Aber wir hatten Glück und haben noch eine schöne, Wohnmobiltaugliche Lücke abbekommen. Nach kurzem Fußmarsch waren wir am Werk angekommen. Trotz der frühen Stunde waren bereits sehr viele Eisenbahnfreunde anwesend, um lebendige Eisenbahngeschichte zu erleben. Immerhin steht in Meiningen das letzte große Werk von ganz Europa, dass sich mit der Reparatur und Instandsetzung von alten (Dampf-) Loks auskennt und befasst. Und so konnten wir nicht nur hervorragend restaurierte Dampfloks bewundern, sondern auch Fragmente von Kesseln, Ersatzteile und vieles weitere. Besonders spannend waren aber die Führerstandsmitfahrten. Wir hatten Glück und konnten gleich zwei erleben. Es war eine große Freude zu verfolgen, wie der Lokführer an zahlreichen Rädchen drehen musste, bis sich das tonnenschwere Eisengefährt, pfeifend und dampfend ganz sanft in Bewegung setzte. So verging die Zeit wie im Fluge und ich hätte gern noch bei dem einen oder anderen Modellbahnhändler gebummelt, aber es wurde Zeit für das Mittagessen und vor allem, für Marlon seinen Mittagsschlaf.
Leider hatte es während des Mittagsschlafes anfangen zu regnen. Streckenweise so stark, dass das Wasser aus den Gullideckel rausströmte. Also haben wir erstmal Kaffee gemacht und die Notfallwundertüten geöffnet. Auf der ganzen Reise durch Nord-West-Europa haben wir sie nicht gebraucht, aber heute waren sie fällig.
Zum Glück hat der Regen nachgelassen und wir sind die wenigen hundert Meter in die Innenstadt gefahren und haben direkt vorm Schloss einen Parkplatz abbekommen. Zwar waren die Lücken eigentlich für Busse vorgesehen, aber alle waren von PKW belegt. Da waren wir noch am Bus ähnlichsten. Die Stadt selber ist zwar nicht gerade groß, aber sehr sehenswert. Die Innenstadt ist nahezu durchrestauriert und schmucke Fachwerkhäuser säumen die Straße. Sehr sehenswert.
Weiter ging es nach Schmalkaden. Unser Ziel war ein neuer Stellplatz, der vor zwei Jahren anlässlich der Landes Gartenschau angelegt wurde. Idyllisch am Bahnhof gelegen und mit modernen LED Spielen ausgestattet, gehört er definitiv zur Oberliga.
Kilometerstand: 36035 km
Tagesetappe: 39 km