Fazit
Um es kurz zu machen: Es war das beste was wir machen konnten. Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit und die Familie ist noch einmal richtig zusammengewachsen. Die Reise im Wohnmobil über einen längeren Zeitraum und mit Baby war vollkommen unkompliziert. Von unseren Freunden und Bekannten hören wir immer wieder, dass Marlon ausgeglichen ist und man deutlich spürt, wie stark der Zusammenhalt innerhalb der Familie ist. Vielleicht ist das auch ein Verdienst unser sehr intensiven Elternzeit.
Jedenfalls haben wir beschlossen, dass Wohnmobil vorerst zu behalten und 2016 eine Fortsetzung zu planen. Wir werden also wieder unsere sieben Sachen packen und uns von April bis Ende Juli Süd-West-Europa anschauen. Im August kommt dann Marla in die Schule. Von da an sind wir an strikte Ferienzeiten gebunden.
Abschließend können wir es nur wärmstens ans Herz legen, es uns gleich zu tun und die Elternzeit intensiv zu nutzen und zusammen zu verreisen. Zwar kann man auch die Elternzeit zusammen zu Hause verbringen, allerdings verbringt man dann vermutlich weniger Zeit zusammen. Es ist immer irgendwas zu reparieren, Bilder zu sortieren, Sachen aufzuräumen usw. Einige unsere Freunde haben so viel zu Hause gearbeitet, dass sie es bereuen, wie wenig sie von ihrer Elternzeit hatten und wie schnell die zwei Monate vorrüber gingen.
Dabei muss man nicht unbedingt ein Wohnmobil oder viel Geld haben. Mit etwas Planung und Kompromissbereitschaft kann man auch mit wenig Geld viel erleben. Beispielsweise haben wir unterwegs junge Familien mit kleinen Bussen oder auch nur mit Zelt getroffen. Und man muss weder so lange noch so weit unterwegs sein, um als Familie zusammen zu sein.
Kosten
Meine Frau war so nett und hat über alle Kosten während unserer ersten Elterzeitreise penibel Buch geführt. Dabei zeigte sich, dass wir unterm Strich deutlich günstiger lebten, als wir eingeplant hatten. In Zahlen ausgedrückt: Wir hatten mit 100 € pro Tag gerechnet, haben aber nur etwas mehr als die Hälfte benötigt.
Hauptursache dafür war der ausgesprochen günstige Dieselpreis. Während ich für die Kalkulation 2014 von einem durchschnittlichen Dieselpreis von 1,40 € pro Liter ausging und 14 l/100 km als Verbrauch ansetzte, bezahlten wir dank des niedrigen Ölpreis im Durchschnitt nur 1,20€ für den Liter Diesel und verbrauchten dank entspannter Fahrweise lediglich 10,5 Liter auf 100 Kilometer. Insgesamt haben wir 1450 € für Diesel bezahlt.
Aber auch die Lebenshaltungskosten waren signifikant günstiger. Zum einen waren wir weniger in Restaurants essen gewesen als gedacht, zum anderen waren die Lebensmittelpreise, speziell im Baltikum, günstiger im Vergleich zu Deutschland. Und da wir unsere Vorräte vor der Reise nach Skandinavien noch einmal auffüllten, konnten uns die erhöhten Preise im Norden, speziell Norwegen, nicht mehr schrecken. So haben wir insgesamt 1.167,8 5€ für Einkäufe und unterwegs 758,61€ für Essen ausgegeben.
Und nicht zuletzt standen wir wesentlich häufiger frei bzw. günstiger als kalkuliert. Insgesamt haben wir knapp 700 € für Stell- bzw. Campingplätze ausgegeben. Zwar waren die Stellplätze in den großen (Haupt-) Städten mit 20-30 € pro Tag sehr teuer, aber gerade im Baltikum war das Freistehen überhaupt kein Problem und wir haben davon intensiven Gebrauch gemacht. Aber auch in Skandinavien, mit der Ausnahme Norwegen, war Freistehen durchaus möglich und hat sehr zur Entlastung der Reisekasse beigetragen.
Alles in allem haben wir für die 111 Tage Reise 5.691,49 € benötigt, bzw. 51,27 € pro Tag.
In der folgenden Tabelle können Sie die Verteilung der Kosten entnehmen:
Kategorie | Ausgaben |
---|---|
Briefmarken | 25,62 € |
Einkauf | 1.167,85 € |
Eintritt | 740,32 € |
Entsorgung | 1,00 € |
Essen | 758,61 € |
Fähre | 465,48 € |
Fahrschein | 68,43 € |
Gas | 58,35 € |
Gebühren | 4,71 € |
Maut | 58,98 € |
Parken | 73,77 € |
Postkarten | 10,60 € |
Souvenir | 68,00 € |
Stellplatz | 698,50 € |
Tanken | 1.450,14 € |
Waschen | 40,59 € |
Somit haben sich die Kosten erfreulicherweise in Grenzen gehalten.